Klimawandel – in Zukunft wird es heisser
Der Klimawandel wirkt sich deutlich auf die Umwelt und den Menschen aus. So hat sich die Durchschnittstemperatur in der Schweiz in den letzten 150 Jahren bereits um rund 2 Grad Celsius erhöht. Daraus resultieren unter anderem häufigere Hitzewellen und trockene Sommer mit teils schwerwiegenden Folgen für die Natur und die Gesellschaft.
Bis ins Jahr 2035 wird die Anzahl Hitzetage in den Schweizer Städten und den dichtbesiedelten Gebieten der Täler und des Mittellands um rund 10 Tage zunehmen.
Die zunehmende Hitzebelastung durch sogenannte "Hitzeinseln" in den Städten und Agglomerationen der Schweiz stellt eine gesundheitliche Belastung für die Bevölkerung dar. Solche Hitzeinseln entstehen, weil die oftmals schwarzen Asphalte der Strassen tagsüber viel Sonnenenergie absorbieren und speichern, um diese Wärme über Nacht wieder abzugeben. Dicht bebaute Gebiete kühlen in der Nacht also weniger ab als die umliegenden ländlichen Gebiete.
Kühle Beläge und ihr Nutzen
Um der Entstehung solcher Hitzeinseln entgegenzuwirken, können spezielle kühle Beläge anstelle von normalen Strassenbelägen eingebaut werden. Diese heizen sich bei Sonnenschein weniger stark auf, da sie eine hellere Oberfläche aufweisen und somit einen grösseren Teil der Sonnenenergie reflektieren. Eine zusätzliche Wirkung können die Beläge durch grosse Porenräume aufweisen, wodurch in der Nacht eine stärkere Abkühlung ermöglicht wird. Auch ist das Betreten solcher Oberflächen für Tiere deutlich angenehmer und weniger gefährlich.
G+P hat das Potential von kühlen Belägen früh erkannt. Anhand der aktuellen Erkenntnisse aus der internationalen Forschung entwickelte G+P deshalb in Zusammenarbeit mit der innovativen Baufirma Weibel AG in einem Pilotprojekt neue Technologien, welche den Schweizer Normenanforderungen entsprechen. Denn obwohl es heute bereits Strassenbeläge mit helleren Oberflächen gibt, hat in der Schweiz bis anhin kaum eine systematische wissenschaftliche Auseinandersetzung damit stattgefunden.
Innovatives Pilotprojekt und anwendungsorientierte Grundlagenforschung
Das Pilotprojekt umfasste viel anwendungsorientierte Grundlagenforschung: Beispielsweise die Entwicklung von Rezepturen für mögliche kühle Beläge und diverse Analysen zur praktischen Anwendbarkeit von kühlen Belägen hinsichtlich Baus, Kosten, Unterhalt und Lärmwirkung. Relativ rasch konnten dann an mehreren verkehrsintensiven Orten bereits verschiedene Beläge eingebaut und deren Belagseigenschaften im Rahmen einer umfassenden Wirkungskontrolle gemessen werden. Die daraus resultierenden Daten werden kontinuierlich aufbereitet, ausgewertet und analysiert.
G+ P ist es durch den starken Fokus auf Forschung und Entwicklung im Bereich kühle Beläge gelungen, ein für die Schweiz zukunftsweisendes Pilotprojekt zu lancieren und gleichzeitig dazu beizutragen, der Entstehung von Hitzeinseln in dicht bebauten Gebieten mit neuen Innovationen entgegenzuwirken. Gerade im Bau- und Infrastrukturwesen bieten neue, fortschrittliche Ansätze einen grossen Mehrwert. Da es sich dabei oft um Objekte mit langer Lebensdauer handelt, müssen diese dringend auf die Bedürfnisse der Zukunft angepasst werden.